DALDOSS: „AUS DEM BERICHT DES NISF-INPS GEHT HERVOR, DASS DIE VORSORGEPOLITIK IN ZUKUNFT INKLUSIVER SEIN MUSS“

Der Regionalassessor für Sozialvorsorge kommentiert die Daten des Jahresberichts des NISF/INPS und gibt Leitlinien für eine neue Vorsorgepolitik mit besonderem Augenmerk auf die Absicherung von Frauen vor.

Veröffentlichungsdatum: Donnerstag, 26. September 2024

Beschreibung

Der Regionalassessor für Sozialvorsorge Carlo Daldoss erklärt in einem Schreiben:

„Die Sozialbilanz des NISF/INPS für 2023 bietet eine solide Grundlage, um über die Herausforderungen nachzudenken, vor denen unsere Region vor allem in den Bereichen Arbeit und Vorsorge steht. Die steigende Zahl an Einstellungen, vor allem mit unbefristetem Arbeitsverhältnis, ist ein positives Zeichen, aber die gleichzeitig steigende Zahl der prekär Beschäftigten und das Fortbestehen geschlechtsspezifischer Ungleichheiten darf nicht vernachlässigt werden. In diesem Zusammenhang ist die Rolle der Frauen von grundlegender Bedeutung, da diese sich häufig ohne irgendeine Form der finanziellen Anerkennung der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Familienangehörigen widmen.

Diese für die Gemeinschaft so wichtigen Tätigkeiten haben beträchtliche Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn der Frauen und tragen zur Zunahme der Renten-Ungleichheit bei.

Die Region zahlt bereits einen Beitrag sowohl zu den Pflichtbeitragszahlungen als auch zur Zusatzvorsorge zur Absicherung der Erziehungszeiten bis zum 3. Lebensjahr des Kindes. Dieser Beitrag kann bei Teilzeitarbeit bis zum fünften Lebensjahr oder für die gesamte Dauer der Anvertrauung von Pflegekindern verlängert werden. Es handelt sich hierbei um eine wichtige Maßnahme für Frauen, die ihre berufliche Laufbahn unterbrechen müssen, um Kinder zu betreuen. Es wird außerdem ein Vorsorgebeitrag für die Zeiträume gezahlt, in denen pflegebedürftige Familienangehörige betreut werden, und zwar sowohl für die Pflichtbeitragszahlungen als auch für die Zusatzvorsorge. Auch in diesem Fall erkennt die Region die Bedeutung der Pflege an und bietet finanzielle Unterstützung, damit diese Zeiträume der Erwerbslosigkeit nicht die zukünftige Rente beeinträchtigen.

Diese Maßnahmen machen deutlich, dass sich die Region für die Anerkennung und Unterstützung der oft unverhältnismäßig stark auf den Frauen lastenden unbezahlten Pflegearbeit einsetzt, indem sie zu deren finanzieller und rentenmäßiger Absicherung beiträgt.

In den kommenden Monaten wird sich die Autonome Region Trentino-Südtirol auf politische Maßnahmen konzentrieren, die auf die Anerkennung des Wertes der Pflegearbeit abzielen und konkrete Lösungen bieten, um die bestehende Ungleichheit abzubauen und eine gerechtere Zukunft der sozialen Sicherheit für alle zu garantieren.

Diese Bemühungen werden ausschlaggebend sein, um zu gewährleisten, dass alle Bürger und Bürgerinnen in Trentino-Südtirol von einem inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstum profitieren können“.

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Letzte Änderung:Montag, 25. November 2024