Beschreibung
Ein Jahr im Ausland zu absolvieren bedeutet viel mehr als nur eine Sprache zu erlernen. Es bedeutet, zu wachsen, sich neuen Kulturen zu öffnen, zu lernen, sich fern von zu Hause zurechtzufinden und mit einem anderen Blick auf die Welt zurückzukehren. Vor dieser Herausforderung stehen 46 Schüler und Schülerinnen aus Südtiroler und Trentiner Oberschulen, die dank der von der Region Trentino-Südtirol bereitgestellten Stipendien das vierte Oberschuljahr im Ausland verbringen werden.
Im Tagungssaal des Regionalrats in Trient überreichte der Regionalassessor für Europäische Integration Angelo Gennaccaro die Beiträge an die Mädchen und Jungen, die zur Abreise bereit sind. Das Treffen hatte nicht nur offiziellen Charakter, sondern bot vor allem Gelegenheit zum Austausch zwischen denen, die diese Erfahrung noch vor sich haben, und denjenigen, die gerade zurückgekehrt sind: Emotionen, Ängste, Begeisterung und Hoffnungen vermischten sich in einem Dialog, der den Wert dieses Projekts greifbar machte.
„Heute eröffnen wir symbolisch das Auslandsschuljahr“, sagte Gennaccaro. „Wir sind es gewohnt, im traditionellen Sinne von Schulbeginn zu sprechen, vergessen dabei aber oft, dass viele Jungen und Mädchen abreisen, um ihr viertes Schuljahr außerhalb Italiens zu verbringen. Dies stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, um nicht nur eine neue Sprache zu erlernen, sondern auch um sich einer neuen Kultur anzunähern. Als Regionalassessorat für Europäische Integration halten wir dieses Projekt für einen grundlegenden Baustein, wobei das erste Ziel sicherlich die Vermittlung von Sprachkenntnissen ist, aber hinzu kommen auch kulturelles Wissen und die Fähigkeit, Völker miteinander ins Gespräch zu bringen, was den authentischsten Geist Europas darstellt“, erklärte der Regionalassessor abschließend. „Wir haben außerdem die Möglichkeit eingeführt, dass auch Schüler und Schülerinnen mit spezifischen Lernstörungen teilnehmen können, um allen die gleiche Chance zu geben, eine sichere und bereichernde Erfahrung zu machen.“
Im Schuljahr 2024/2025 haben 42 Jugendliche (11 Schüler und 31 Schülerinnen) ihr Auslandsjahr abgeschlossen: die meisten davon in Irland (20), aber auch in Deutschland (7), Spanien (6) und Frankreich (4), Dänemark (2), Österreich (1), Belgien (1) und sogar Italien (1). Die Region hat für sie insgesamt über 432.000 Euro bereitgestellt.
Im neuen Schuljahr 2025/2026 werden hingegen 46 junge Menschen (15 Jungen und 31 Mädchen) ins Ausland gehen: Irland (18) bleibt das beliebteste Ziel, gefolgt von Deutschland (9) und Dänemark (5). Einige haben sich für Belgien (3), Frankreich (3) und Spanien (3) entschieden, andere für weniger übliche Ziele wie Schweden (1), Finnland (1), Österreich (1), Italien (1) und das Vereinigte Königreich (1). Ein Junge hat sich entschieden, für ein spezielles Schuljahr in Italien zu bleiben. Insgesamt wurden rund 476.000 Euro bereitgestellt, wobei die Stipendien auf der Grundlage der schulischen Leistungen und der wirtschaftlichen Lage der Familie vergeben wurden.
Obwohl viele Schüler und Schülerinnen ihre Bestimmungsorte bereits erreicht haben, wurde die Feier bewusst Anfang September abgehalten, um symbolisch den Beginn des Schuljahres, das sie fern von zu Hause verbringen werden, zu repräsentieren. Einige nahmen per Videokonferenz teil, begrüßten ihre Familien im Saal und erzählten den anderen Schülern und Schülerinnen von ihren Erfahrungen.