FILM UND MINDERHEITSSPRACHEN: LADINER UND SARDEN SETZEN SICH GEMEINSAM FÜR DEN ERHALT DER KULTURELLEN IDENTITÄT EIN

Im Rahmen der zum siebten Mal stattfindenden Veranstaltung „Premio Kentzeboghes“, die der Förderung von Filmen in Minderheitssprachen gewidmet ist, wurde im Teatro Adriano in Cagliari ein Event mit dem Titel „Davegnir Impari – Ladiner und Sarden und ihr gemeinsames Engagement für die Sprachminderheiten“ organisiert.

Veröffentlichungsdatum: Montag, 18. November 2024

Beschreibung

Im Teatro Adriano in Cagliari fand anlässlich des zum siebten Mal verliehenen renommierten Kulturpreises für die Förderung von Filmen in Minderheitssprachen Kentzeboghes eine Veranstaltung von großer kultureller Bedeutung statt. An diesem Event mit dem Titel „Davegnir Impari – Ladiner und Sarden und ihr gemeinsames Engagement für die Sprachminderheiten“ nahmen bekannte Persönlichkeiten aus der Kultur- und Filmszene teil und das Band zwischen zwei traditionsreichen Sprachgemeinschaften wurde gefestigt.

Die von dem Kulturverein Babel in Zusammenarbeit mit dem Ladinischen Kulturinstitut „Majon di Fascegn“ organisierte Veranstaltung war eine einzigartige Gelegenheit, die Bedeutung des Films bei der Förderung und Erhaltung der Minderheitssprachen zu entdecken. An der Veranstaltung teilgenommen haben der Gründer von MyCulture+ und künstlerische Leiter des Babel Film Festivals Tore Cubeddu, der Regisseur und künstlerische Leiter des Kultur-Preises „Premio Kentzeboghes“ Paolo Carboni, Tea Dezulian und Sabrina Rasom vom Ladinischen Kulturinstitut und der Assessor für Sprachminderheiten der Autonomen Region Trentino-Südtirol Luca Guglielmi.

Paolo Carboni erklärte: „Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand während eines Babel Film Festivals vor zwei Jahren. Sabrina Rasom und ich fragten uns, wie man die Filmproduktion in ladinischer Sprache fördern könnte. Daraus entstand dann die Idee, unsere Kräfte zu vereinen und etwas Bedeutsames zu schaffen.“

Zwei von jungen Leuten aus dem Fassatal gedrehte Kurzfilme bildeten den Höhepunkt des Abends. In einem der Filme mit dem Titel El di de doman wird einfühlsam und authentisch von dem Wunsch der neuen Generationen erzählt, die ladinische Sprache lebendig zu erhalten und dem Risiko ihres allmählichen Verschwindens entgegenzuwirken.

Der aus Isili stammende Assessor Luca Guglielmi betonte die Bedeutung solcher Initiativen: „Es ist mir eine Freude, hier in Cagliari zu sein und zu sehen, mit welcher Begeisterung die jungen Leute eine Sprache am Leben erhalten, die keine Minderheit ist, sondern der Ausdruck eines Volkes mit einer eigenen sprachlichen Identität innerhalb eines größeren Kontextes. Unser politisches und kulturelles Engagement muss weiterhin darauf ausgerichtet sein, diesen Reichtum aufzuwerten und zu fördern. Der Film ist ein ausgezeichnetes Instrument, um Barrieren abzubauen und nicht nur die neuen Generationen, sondern auch die Institutionen für die Bedeutung der Minderheitssprachen als wesentlichen Bestandteil unseres Kulturerbes zu sensibilisieren. Veranstaltungen wie diese sind ein konkretes Beispiel dafür, wie aus der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gebieten Projekte von großer Bedeutung und Tragweite entstehen können.“

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Konzert der sardischen Band Folk&Roll und der ladinischen Gruppe Popcorner, die durch die universelle Sprache der Musik verdeutlichten, wie wichtig es ist, verschiedene Traditionen in einem gemeinsamen Dialog zu vereinen.

Der Abend mit Film und Musik zeigte, dass das historische Andenken und die sprachlichen Besonderheiten eine große Wirkung haben können, um auch in Zukunft die kulturellen Wurzeln zu ehren und sie zu einer lebendigen, gemeinsamen Ressource für kommende Generationen zu machen.

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Letzte Änderung:Montag, 25. November 2024