STÄRKERE UNTERSTÜTZUNG DER LADINISCHEN SPRACHE IN DEN SENIORENWOHNHEIMEN IN SAN GIOVANNI DI FASSA-SÈN JAN UND IN ST. MARTIN IN THURN

Die Regionalregierung stellt wieder Beiträge für die stationären Pflegeeinrichtungen im Fassatal und im Gadertal bereit

Veröffentlichungsdatum: Donnerstag, 24. Juli 2025

Beschreibung

Die ladinische Sprache auch in den sensibelsten Bereichen der Gemeinschaft, nämlich in der Pflege und Betreuung der Senioren, schützen: Mit diesem Ziel hat die Autonome Region Trentino-Südtirol auf Vorschlag des Regionalassessors für Sozialvorsorge Carlo Daldoss einen Beitrag in Höhe von insgesamt 240.000 Euro zugunsten zweier in den ladinischen Gebieten tätiger öffentlicher Betriebe für Pflege- und Betreuungsdienste bereitgestellt, um die im Jahr 2025 durch den Gebrauch der ladinischen Sprache entstehenden Mehrkosten zu decken.

„Das hatten wir versprochen, und dieses Versprechen wollen wir jetzt halten“, erklärte der Präsident der Region Arno Kompatscher. „Wir wollen die Kenntnis und den Gebrauch der ladinischen Sprache bei den Diensten in den ladinischen Gebieten gezielt fördern“. Es sei besonders wichtig, die Heimbewohner und -bewohnerinnen in ihrer Muttersprache ansprechen zu können, denn dies bedeute Rücksicht, Nähe und Qualität in der Pflege. Durch die neu genehmigten Finanzierungen für die Seniorenwohnheime sollen diese in die Lage versetzt werden, Fachkräfte einzustellen, die auch auf Ladinisch mit den Gästen kommunizieren können.

Empfänger der Regionalbeiträge sind die Seniorenwohnheime „Azienda publica de Fascia de servijes per la persona“ in San Giovanni di Fassa - Sèn Jan (knapp über 21.000 Euro), das eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 65 Betten betreibt, und „Ojöp Frëinademetz“ in St. Martin in Thurn (BZ) (220.000 Euro), das 89 Heimbewohner und -bewohnerinnen sowie 109 Mitarbeitende, davon 30 in Vollzeit und 79 in Teilzeit, zählt. 12 Mitarbeitende erhalten keine Zulage für die ladinische Sprache, weil sie die gesetzlich vorgesehene Sprachbescheinigung nicht besitzen. Der gewährte Betrag beläuft sich auf 80 % der für den Gebrauch der ladinischen Sprache bestrittenen Ausgaben, womit verhindert wird, dass diese Kosten auf den Tagessätzen der Heimbewohner und Heimbewohnerinnen lasten und diese im Vergleich zu den in ähnlichen Einrichtungen außerhalb des ladinischen Gebiets betreuten Personen benachteiligt werden.

Der Regionalassessor für Sprachminderheiten Luca Guglielmi unterstrich die Wichtigkeit dieser Maßnahme, durch welche die Region ihren Einsatz für einen achtsamen und inklusiven Ansatz in der Seniorenpflege bestätigt, der den Wert der Muttersprache als Instrument zur Förderung von Beziehungen, Würde und kultureller Kontinuität anerkennt. Den Gebrauch der ladinischen Sprache in der Betreuung und Pflege zu unterstützen heiße nämlich, die Verbindung zwischen Sprache, Identität und Wohlbefinden der Lokalgemeinschaften zu stärken.

„In das Personal der Seniorenwohnheime zu investieren bedeutet, in die Lebensqualität der Senioren zu investieren“, betonte der Regionalassessor für Sozialvorsorge Carlo Daldoss. In den ladinischen Gebieten lasse sich dies auch dadurch umsetzen, dass die Heimbewohner und Heimbewohnerinnen von Fachkräften gepflegt und betreut werden, die ihre Muttersprache sprechen. Denn Muttersprache sei nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern ein identitätsstiftendes Erbe, das es sorgsam zu pflegen gilt.

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Letzte Änderung:Donnerstag, 24. Juli 2025