Was Sie hierzu wissen müssen
Das Zentrum für Wiedergutmachungsjustiz
Das Zentrum für Wiedergutmachungsjustiz der Autonomen Region Trentino-Südtirol wurde 2004 auf der Grundlage der Zuständigkeit der Region in Sachen Friedensgerichte mit einer Dienststelle in Trient und einer in Bozen gegründet. Es befasst sich mit der strafrechtlichen Mediation und dem Ausarbeiten von Wegen der Wiedergutmachungsjustiz in Jugendstrafverfahren, Strafverfahren vor dem Friedensrichter, der Betreuung auf Probe für erwachsene Angeklagte und bei der Strafvollstreckung auf der Grundlage von Anträgen der Justizbehörde und der Sozialdienste, der Abteilung für Jugend- und Gemeinschaftsjustiz.
Das Zentrum für Wiedergutmachungsjustiz bietet auch Möglichkeiten und Dienstleistungen im nicht strafrechtlichen Bereich an und beabsichtigt, den Einsatz von Mediationsverfahren auch in anderen Kontexten auszubauen, indem es bei der Bewältigung von sozialen Konflikten, Problemen des Zusammenlebens und Beziehungsschwierigkeiten, auch in nicht strafrechtlich relevanten Fällen, Beistand leistet.
Um mögliche gewalttätige Folgen von Konflikten zu verhindern, fördert das Zentrum für Wiedergutmachungsjustiz in Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Körperschaften und Einrichtungen des dritten Sektors Initiativen, die die Entwicklung einer Kultur des Dialogs und der Begegnung zum Ziel haben.
Die Wiedergutmachungsjustiz
Es handelt sich um ein Modell der Justiz, bei dem das Opfer und die Wiedergutmachung der schädlichen Folgen der Straftat im Mittelpunkt stehen. Sie beruht auf den Werten der Gewaltlosigkeit, der Achtung der Menschenwürde, der Solidarität und der aktiven Übernahme von Verantwortung.
Durch Zuhören, Dialog und Austausch werden die Auswirkungen der Straftat auf die einzelnen Personen und die zwischenmenschlichen Beziehungen beleuchtet, und es wird versucht, alle Beteiligten persönlich in die Suche nach einer auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lösung einzubeziehen.
Der Täter, das Opfer und die Gemeinschaft beteiligen sich aktiv an der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung, die Wiedergutmachung, Verantwortlichkeit, den (Wieder-)Aufbau sozialer Bindungen und ein Gefühl der kollektiven Sicherheit ermöglicht.
Der Dialog zwischen den beteiligten Personen wird durch einen Mediator, eine dritte und neutrale Person, die die Kommunikation und den Austausch zwischen den Parteien unterstützt, ermöglicht.
In Anbetracht der ihm zugrunde liegenden Werte kann der Wiedergutmachungsansatz in verschiedenen Situationen und Bereichen (Schule, Soziales usw.) als Versuch der Mediation und des gewaltfreien Konfliktmanagements eingesetzt werden.